Samstag, 17. November 2012

Was bleibt vom Derby Bozen Ritten?

Was war den das, bitteschön?
Die Rittner Leistung beim Derby gegen Bozen: 
Nicht vorhanden.
Die Bozner Leistung übermächtig?
Naja, das gilt es zu relativieren. 
Davon zu erzählen, es sei die beste Leistung seit Jahren gewesen erscheint mir übertrieben: Ich habe diese Saison schon bessere Spiele der Bozner gesehen. Geschweige denn in der letzten Saison. 
Aber: Es muss nicht alles schlecht geschrieben werden, was dargeboten worden ist.

So muss man dem amtierenden Meister attestieren, dass man engagiert zur Sache gegangen ist. Und in der Pause zweifellos Kraft und Selbstvertrauen getankt hat. 
Der neue Wikinger im Bozner Schiff: Eine Augenweide. Es scheint, dass er mit Schlittschuhen an den Füßen geboren ist. Alles, was er mit der Scheibe macht, hat Hand und Fuß. Fehler seinerseits: inesistent. 
Ob er defensiv stark ist? Das kann der beste Experte nach diesem Rittner Spiel nicht beurteilen. Weil Ritten im eigenen Verteidigungsdrittel abgesoffen ist. Und ab der Mittellinie praktisch nicht existierte.

Für die Rittner ist dieses Spiel aber kein Grund für Panikattaken und Anlass, um zu einer Shoppingtour aufzubrechen: Was der Mannschaft gefehlt hat, war die für den Erfolg so wichtige Spannung. Was nicht gerade von Professionalität zeugt, aber nachvollziehbar ist: Die "Buam" haben eine Woche Ferien genossen, die Qualifikation für den Italiencup war geschafft, in der Eiswelle ging es praktisch um die goldene Ananas. Weil man schon ein Derby gewonnen hat. Und weil man bereits gezeigt hat, dass man Eishockeyspielen kann.

Es ist Halbzeit in der Regular Season: Was nun folgt sind zwei Runden, in denen es darum geht, die eigene Position zu halten. Unter den Top fünf Teams zu bleiben. Dazu sollte es reichen, wenn man bei den Heimspielen punktet. 
Sicherlich keine besonders attraktive Aussicht auf das, was in den nächsten knapp zwei Monaten kommt. Weil es allzuleicht passieren kann, dass die so notwendige Spannung abhanden kommt. Und Kampfgeist verloren geht. 

Es ist davon auszugehen, dass beim Spiel Ritten gegen Mailand eine komplett andere Mannschaft zu sehen sein wird, als in der Eiswelle. Nicht vom Roster her. Aber von der Einstellung. Eine Mannschaft, die keine Fragen aufwerfen wird und so den peinlichen Auftritt von Donnerstag relativiert. 

Was in meinen Augen ein Fehler ist: Weil die offensichtlichen Defizite nicht angesprochen und ausgemerzt werden. Defizite, die sich, wie in der Heimarena ausreichend belegt, nicht im spielerischen Bereich liegen. Sondern in einer Einstellung. Irgendwo in der Psyche der Spieler. 
Forderung nach Veränderung? Keineswegs. Denn was sollte verändert werden? Es ist noch nicht alles Gold, was in Klobenstein glänzt. Aber es ist auch nicht so schlimm, dass man alles in Frage stellen sollte. Denn von einem bin ich nach wie vor überzeugt: Dass der in diesem Jahr eingeschlagene Weg der Richtige ist.


 

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