Montag, 28. Januar 2013

Reden ist Silber oder Über den Druck, erfolgreich sein zu müssen



Die Frage ist, wie viel Pech man haben kann.
Als Sportler einerseits. Als Verein aber andrerseits.
Wenn man sich vor zwei Tagen vielleicht noch über die Kommunikationspolitik bei Ritten Sport wunderte, so bleibt heute nur noch ungläubiges Kopfschütteln übrig. Würde ein Autor die Rittner Geschichte erzählen, so würde sein Buch als unrealistisch bezeichnet in Regalen verstauben, mit Gewissheit ein Ladenhüter bleiben. Nun wird die Zeit knapp. Weil Ritten eigentlich noch einmal tätig werden muss. Will man die gemachten Aktionen bis heute nicht durch Untätigkeit Ad Absurdum führen.
Denn in diese Mannschaft wurde richtig Kohle investiert. Wahrscheinlich so viel Geld, wie noch in keine Rittner Mannschaft gesteckt worden ist. Da helfen keine Ausflüchte. Und auch, wenn man gerne tief stapelt: Für diese gemachten Anstrengungen kann es nur ein Ziel geben: Den ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte.
Auch, wenn der Meisterschafts- und vor allem Verletzungsverlauf nicht gerade für Ritten spricht. Wobei man bislang immer eine Ausrede und einen Hoffnungsschimmer gleichzeitig hatte: Den zeitlich begrenzten Ausfall von Ryan Ramsay. Dessen zeitliches Limit sich nun noch einmal deutlich verlängern dürfte.

Ich möchte nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken. Am Freitag die Verlautbarung über die vereinseigene Webseite, dass Andy Delmore zwar entlassen werden muss, weil überzähliger Transfercardspieler, aber dass er ganz sicher nicht zu einem Ligakonkurrenten wechseln darf.
Am Samstag die Mitteilung auf der Homepage des HC Bozen, dass Andy Delmore bereits am Sonntag als Teil der Mannschaft in Bozen trainieren wird.
Am späten Samstag abend die Hiobsbotschaft aus Torre Pellice, dass sich Ryan Ramsay bei seinem Comebackspiel einen Finger gebrochen hat. Am Sonntag die Gerüchte, dass sein neuerlicher Ausfall vier Wochen dauern könnte.
Das Dilemma: Delmore ist weck, Ramsay wieder out, der Transfermarkt nur mehr bis Donnerstag offen.
Wäre da nicht die Mitteilung auf der Rittner Homepage, dass man sicher aus finanziellen Gründen keinen Neuankauf mehr tätigen wird, man würde meinen, am Ritten müssten praktisch alle Telefonleitung ständig besetzt sein, auf der Suche nach irgendeiner Ergänzung im Kader. So muss es Spekulation bleiben, ob Ritten Sport der Verein ist, der schon über Twitter verzweifelt nach einem Stürmer sucht, der einen EU Pass hat.

Gewiss, die Kommunikation nach außen ist, vor allem, wenn sie innerhalb von Stunden als Lüge enttarnt wird, irreführend. Gewiss ist es kein Leichtes, Kommunikation zu betreiben. Vor allem, wenn sich die Umstände so schnell überschlagen und Handlungen notwendig werden.
Aber: Besser, als sich selbst, die Presse und die Fans zu belügen wäre es dann doch, nach einem alten Grundsatz nicht zu handeln: Denn Reden ist Silber, schweigen ist – Sie wissen schon…

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