Montag, 18. Februar 2013

Lasst die Spiele beginnen! Playoff Ausblick



Eishockey ist schon ein komischer Sport: Da spielen zehn Teams sechs Monate lang um Punkte, um Ende Februar so richtig mit der Meisterschaft loslegen zu können. Denn nun beginnt die entscheidende Phase und alles, was bisher geschehen ist, wird unwichtig. Denn weiter kommen kann nur der, der vier Spiele gegen einen Gegner gewinnen kann. Der bisherige Saisonsverlauf macht Hoffnung, dass der Italienmeistertitel in Südtirol bleibt. Mehr aber auch nicht: Denn Selbstläufer wird keines der anstehenden Viertelfinalduelle.

Ritten gegen Cortina

Ritten Sport hat sich in der Masterround eindrucksvoll an die Tabellenspitze gespielt. Trotz zahlreicher prominenter Ausfälle hat das Team vor allem eines gemacht: Hat miteinander gekämpft und an den Erfolg geglaubt. Rob Wilson hat es geschafft, eine Einheit zu formen, in der jeder für jeden zu laufen bereit ist. Das war der Schlüssel zum bisherigen unerwartet starken Abschneiden der Rittner Buam.
Nun wartet mit Cortina das vermeintlich leichteste Los im Viertelfinale. Aber Achtung: Cortina darf nicht unterschätzt werden. Die Ampezzaner haben sich mit Erik Weissmann noch einmal ausgesprochen sinnvoll verstärkt, Stanislav Gron ist sowieso einer der besten Spieler in der gesamten Meisterschaft. Wenn nun auch noch Torhüter Jean-Philippe Levasseur in Play Off Form kommen sollte, dann wird die Serie alles andere als ein Selbstläufer für die Mannschaft vom Südtiroler Hochplateau.
Bei Ritten sollte bereits im ersten Spiel Dan Tudin zurückkommen, eine Woche später sollte auch Ryan Ramsay wieder einsatzbereit sein. Alexander Eisath steht ebenso vor seinem Comeback, womit sich die angespannte Situation im Mannschaftslazarett ein wenig lichten wird.
Nach den gezeigten Leistungen in der Masterround sollte Cortina zwar nicht unterschätzt werden, trotzdem sollten die Tabellenachten Ladiner kein Stolperstein für Ritten sein:
Traubes Tipp für dieses Duell: 4:1 Ritten.

Pustertal gegen Mailand

Nach einem unheimlich starken Saisonsstart haben die Wölfe leistungsmäßig ein bisschen nachgelassen. Es stimmt: zu Saisonsbeginn haben sie weit über den Erwartungen gespielt, in der Zwischenzeit haben sich die Gegner angepasst und sind näher gekommen. Mit Mailand wartet ein ausgesprochen unangenehmer Gegner auf die Wölfe: Die Lombarden werden taktisch ein unspektakuläres und beinahe unüberwindbares Defensivsystem spielen, mit Andrew Raycroft im Tor könnte das zu einem echten Problem werden. Ein weiterer Punkt macht Mailand zu einem unangenehmen Gegner: Die Fanunterstützung des Aufsteigers, der vor allem die Heimspiele zu großen Herausforderungen machen wird. Schon wahr, dass nur ein Heimspiel in der eigenen Eishalle ausgetragen werden kann. Aber auch bei den Ausweichmatches in Turin ist davon auszugehen, dass der eigene fanatische Anhang die Mannschaft von Coach Adolf Insam begleiten wird.
Der Pusterer Schlüssel zum Erfolg in dieser Serie wird die Geduld sein. Wenn die Wölfe das eigene Temperament in den Griff bekommen und darauf verzichten, überhastet zu handeln, sondern geduldig auf die Chancen zu lauern und defensiv konzentriert zu agieren, dann steht einem Halbfinaleinzug nichts im Wege. Dann sollte diese Serie in spätestens sechs Partien entschieden sein.
Traubes Tipp für dieses Duell: 4:2 Pustertal.

Bozen gegen Asiago

Die schwerste Hürde zu überwinden hat der amtierende Italienmeister. Mit Asiago wartet eine Mannschaft, die, auch wenn nicht für die Masterround qualifiziert, durchaus fürs Halbfinale gut ist. Leistungsmäßig musste man beim HCB die letzten Spiele einen deutlichen Leistungsabfall feststellen und es scheint so, als wäre der Rekordmeister gerade jetzt in das Loch gefallen, in das im Laufe einer Meisterschaft jede Mannschaft einmal fällt.
Irgendwie scheint die Abstimmung verloren gegangen zu sein, die Sicherheit und Kaltschnäuzigkeit die die Weiß-Roten bisher in dieser Saison ausgezeichnet hat.
Der Nachteil des HCB: Ein neuer Tormann, der jetzt getestet wird und von dem niemand weiß, wie gut er ist. Außerdem: Abstimmungsprobleme in der Abwehr, weil der Zugang von Andy Delmore eingefahrene Automatismen durcheinander gebracht hat. Und im Sturm ist man von der Paradelinie abhängig, die in den letzten Partien alles andere als überzeugt hat.
Asiago ist hingegen eine unangenehm zu spielende Mannschaft mit viel Erfahrung. Auch hier ist der Schlussmann ein Fragezeichen, der Rest der Mannschaft aber weiß, wie es sich anfühlt zu gewinnen. Und das macht Asiago so unangenehm und wird, wenn Bozen nicht den Schalter findet, dafür sorgen, dass es zu keinem reinen Südtiroler Halbfinale kommt.
Traubes Tipp für dieses Duell: 4:2 Asiago

Alleghe gegen Valpellice

Kein Problem ins Halbfinale einzuziehen wird Alleghe haben: Valpellice ist eine Mannschaft, die Einzelspiele gewinnen kann. Aufgrund der defensiven Schwächen jedoch wird es für die Piemontesen unmöglich sein, eine Best-Of-Seven Serie zu bestehen.
Traubes Tipp für dieses Duell: 4:1 Alleghe


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